Die Tapeten in Ihrer Vielfalt

Die gegenwärtigen Papiertapeten bestehen zumeist aus Recyclingpapier und werden mehrfarbig bedruckt oder teils reliefartig geprägt. Der am meisten verbreitete Wandbelag in Deutschland ist die Raufastertapete. Ihre Form weist eine ungleichmäßig strukturierte Oberfläche auf. Heutzutage besteht sie aus drei Papierschichten, in die Holzfasern als strukturbildende Elemente eingearbeitet werden. Je nach Grad der Faserkörnung erhält man feine, mittlere und grobe Strukturoberflächen. Bei entsprechender Grundierung lassen diese sich ebenfalls bei Renovierung trocken oder, wie üblich, durchfeuchtet vom Untergrund wieder abziehen. Der Wandbelag kann mehrfach gestrichen werden und eignet sich auch zum Überdecken kleinerer Unebenheiten. Eine andere Strukturvariante ist die Grastapete. Hier werden auf einen Papierträger Gras- oder Pflanzenfasern aufgebracht. Das Obermaterial besteht hierbei meist aus Bambus, Bast, Gras, Hanf oder ähnlichem. Die Grasfasern werden getrocknet, zu langen Fäden geknotet und verwebt. Diese Tapeten Art eignet sich auch gut für einen besseren Schallschutz zum Beispiel in sehr hellhörigen Räumen. Ein weiteres Beispiel außergewöhnlicher Ausdrucksform in den eigenen vier Wänden sind die sog. Retro Tapeten. Hier finden sich beispielsweise Designs der wilden 70er mit schrillen Farbkombinationen und Formen. Ebenso geradlinige, symmetrische Gestaltung wie in den 60ern oder die vielfältigen Pastelltöne der 50er Jahre sind zu finden. Bei den Steintapeten bewirkt eine spezielle Druck- und Prägetechnik eine verblüffend echte Nachahmung einer Steinmauer oder eines Fliesendesigns. Egal ob Naturstein, Schieferplatten, Fliesen oder Backsteinoptik. Der Steintapete sieht man auf den ersten Blick garnicht an, dass sie nur aus Tapetenbahnen besteht. Mit ihr kann man mediterranes Flair auf einfache Art und Weise genauso in die eigenen vier Wände bringen, wie die altehrwürdige Atmosphäre einer mittelalterlichen Burg.