Techniken des Tapezierens

Die Art und Weise wie eine Tapete verarbeitet wird, ist stark von ihrem Material abhängig. Während des Tapezierens sollten die Fenster geschlossen bleiben. Denn bei Zugluft kommt es zu einer vorzeitigen Trocknung der Tapete. Die Raumtemperatur beim Tapezieren darf die 5 °C – Marke nicht unterschreiten.

Begonnen wird an einer Innenecke. Von diesem Ausgangspunkt wird in Richtung des Lichteinfalls tapeziert. Beim Ausloten des Verlaufes der Tapetenbahn wird die Markierung im Abstand ihrer Bahnbreite bei abzüglich 2 cm angesetzt. Das ist notwendig, weil die Tapete ca. 2 cm um die Ecken herum geklebt wird.

Nach diesem Schritt kann der eigentliche Tapeziervorgang beginnen. Das umgeschlagene Ende der bereits eingeweichten Tapete wird aufgeschlagen und mit einem Überstand von etwa 3 cm zur Decke an der Lotlinie ausgerichtet. Wenn die Bahn passgenau sitzt, wird sie mit einer weichen und sauberen Tapezierbürste von oben nach unten und von innen nach außen glatt gestrichen. Dann kann das untere Ende der Tapetenbahn aufgefaltet und nach demselben Bewegungsmuster glatt gestrichen werden.

Bei der Verarbeitung einer Prägetapete muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass durch den Einsatz einer zu harten Tapezierbürste das Reliefmuster nicht beschädigt wird. Mit einer besonders weichen Tapezierbürste oder besser noch mit einer Lammfellrolle kann die Prägetapete problemlos angedrückt werden. Die Verwendung eines Nahtrollers kann ebenfalls zu Schäden des Reliefmusters führen und wird deshalb nicht empfohlen. Hervortretender Kleister muss unmittelbar nach dem Entdecken mit einem weichen Tuch entfernt werden.

Beim Kleben von Mustertapeten ist besonders auf den Rapport zu achten. Bei Mustertapeten, die gestürzt geklebt werden müssen, wird jede zweite Tapetenbahn auf den Kopf gedreht. Die Arbeitsabläufe wiederholen sich bis Innen- oder Außenecken erreicht werden. Es wird etwa 2 cm um die jeweilige Hecke herum geklebt um das Tapezieren mit einer weiteren ebenfalls ausgelotsten Tapetenbahn, fortzusetzen. Diese wird in die Ecke hineingeklebt.

Strukturvinyl- oder auch Textiltapeten sind dicker als andere Tapetensorten und werden deshalb auf Stoß verarbeitet. Das bedeutet, die Tapete wird etwa 10 cm um die Ecke herum geklebt. Anschließend wird eine weitere Tapetenbahn mit 5 cm Überlappung angesetzt. Im nächsten Schritt werden die Tapetenschichten mit dem Doppelnahtschnitt durchtrennt, der angefallene Verschnitt wird vorsichtig entfernt und die Ränder werden angedrückt.